kroatischer Politiker; Ministerpräsident (2000-2003); Sozialdemokrat
* 24. Februar 1944 bei Ebersbach (Deutschland)
† 29. April 2007 Zagreb
Herkunft
Ivica Račan wurde am 24. Febr. 1944 bei Ebersbach an der deutsch-tschechischen Grenze geboren, wo seine Mutter Marija in einem NS-Arbeitslager interniert war. R.s Vater Ivan wurde später in ein anderes Konzentrationslager in Deutschland überstellt und am Kriegsende von den Alliierten befreit.
Ausbildung
Nach Schulbesuch studierte R. an der Universität Zagreb Rechtswissenschaft und schloss 1970 mit einem Diplom ab.
Wirken
Während des Studiums arbeitete R. ab 1965 bis 1974 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung in Zagreb und engagierte sich auch politisch als Sekretär der Parteizelle des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ). 1972 gelangte R. in die Führung (Präsidentschaft) des Zentralkomitees der KP Kroatiens. Es war die Zeit nach dem Vorgehen Titos gegen die Mitglieder des nationalgetönten "kroatischen Frühlings". 1982 übernahm R. die Leitung der Parteischule "Josip Broz Tito" in dessen Geburtsort Kumrovec und gab bis 1986 dort auch die Zeitschrift "Kumrovečki zapisi" heraus. In den Jahren 1986 bis 1989 gehörte R. der Präsidentschaft des Zentralkomitees der gesamtjugoslawischen Kommunistischen Partei in Belgrad an, wo er mit seinen slowenischen Kollegen für politischen Pluralismus eintrat. Er fiel durch seine ...